Freitag, 10. April 2009

...re:publica 2009

--- auch auf http://evideo.htw-berlin.de/weblog --------

Für dieses Jahr ist sie vorbei - die re:publica 2009. Referiert und diskutiert wurden die großen Themen wie Laie vs. Experte, Blogger vs. Journalist, Bürger im Web 2.0 oder Sklave der Social Networks, Datensicherheit, Digitale Aktivisten und noch vieles mehr. Wir sind mittendrin im Wandel - “shift happens”. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Herausforderungen des Internets und dem Web ( 2.0) ist dringend notwendig und die re:publica ein Podium dafür.

Über drei Tage gab es ein Riesenprogramm. Zum Hauptprogramm verliefen drei Subkonferenzen, so dass es unweigerlich zu Zeit- und Interessens-Überschneidungen kommen musste. Insofern habe ich mich auf die Hauptveranstaltungen im Friedrichstadtpalast und der Kalkscheune konzentriert und hier den Fokus auf das Thema Video und Gaming gelenkt. Dazu gab es dann am 2. Veranstaltungstag einige Vorträge, auf die ich hier etwas näher eingehen möchte.

In seinem Vortrag “Ludic Journalism and the Future of News ” sprach Julian Küklich über die Möglichkeiten, Videospiele für Sachverhalte aus dem Nachrichten-Bereich als News-Games - Play the News einzusetzen. ” Videogames have a unique persuasive power”(Ian Bogost). Sie gehören mittlerweile zur Kultur und bewirken ” social exchange and social building”. Im Prinzip war es ein Grundlagenvortrag über die Gründe warum Videogames für mehr als nur Unterhaltung genutzt werden könnnen mit ein paar Beispielen aus dem News-Sektor gespickt.

Sicherlich, es war nichts neues zum Thema “Games” aber von Interesse allemal. Gerade im Rahmen der re:publica, wo viel über die Teilnahme am Web 2.0 via Social Networks, Blogs und Wikis gesprochen wurde. Der Zusammenhang mit dem Thema “News Games” erklärt sich u.a. daher: In den großen Online-Spielen entstehen (virtuelle) Spielergemeinschaften die kollaborativ Aufgaben lösen, die durch den einzelnen nicht lösbar sind. Kollaborativ zu arbeiten, zu lernen, Probleme zu lösen werden in anderen Zusammenhängen durch den Einsatz von Social Software ermöglicht.

Tim Baumann sprach in seinem Vortrag über die Produktion von Open Source Filmen. Er schrieb seine Diplom-Arbeit zu diesem Thema und initiierte begleitend ein eigenes Projekt (Valkaama). Er vollzog eine Definition von Open Source Film und sprach dabei z.B. über die Schwierigkeiten das gesamte Filmmaterial aufgrund der Datenmengen Online zur Verfügung zu stellen oder die möglichen Fallstricke bei der Lizenzierung nach den Creative Commons. Sein Schwerpunkt waren die Finanzierungsmodelle und zeigt hier Möglichkeiten wie Crowdsourcing (siehe sellaband.com) oder die Variante der Spende (Donation). Er stellte existirende Projekte vor u.a. StarWrack: In the Pirkinning, Route 66 oder Swarm of Engel. Letzteres Projekt fand er im Umgang mit den finanziellen Mitteln, die durch die Teilnehmer eingezahlt worden sind, sehr fragwürdig. Es ist nicht transparent was mit dem Geld geschehen ist und die Community ist scheinbar abgeschaltet.

Dann will ich noch einen letzten Beitrag erwähnen - denn alles andere wäre zuviel und würde schlicht das Blog sprengen :-).

Der Beitrag von Carlo v. Loesch war technisch, schnell vorgetragen, nicht einfach zu verstehen (für mich) aber trotzdem super interessant denn: das ist Zukunft. Sein Thema war “Video-Microblogging für Millionen”. Nach einer Einführung in die Möglichkeiten der Architkekturen und Protokolle für Microblogging- und Videostreamingsysteme zeigte er seinen Client: billyidle.com. Mit diesem Client lässt sich Video-Mircoblogging, Video-Chat und Presencemanagement betreiben. Wofür Video-Microblogging gut sein könnte, hat er am Anfang kurz angerissen: sprechen geht schneller als schreiben, es ist gut um sich berieseln zu lassen (video-, audioblogging vs. TV) und es gibt in DE ca. 4. Mio Analphabeten.

Es gibt wirklich viel viel mehr zu berichten. Aber ich bin mir sicher, dass das gesamte Bild der diesjährigen re:publica in der Blogosphäre zusammengetragen wird (siehe delicious.com oder den Tag rp09 nutzen). Bilder gibt es bei Flickr.com zu sehen.

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